Auch Möbel können altern. Schade ist es nur, wenn die Lieblingskommode langsam traurig aussieht oder ihre Schubladen total abgegriffen und dadurch unansehnlich geworden sind. Aber glücklicherweise ist dies kein Grund, diese Möbelstücke zu entsorgen. Im Gegenteil: Einfallsreichtum und der Spaß am Restaurieren können hier etwas total Neues aus dem alten Lieblingsmöbel machen.
Säubern und schleifen
Damit die neuen Ideen auch gut umgesetzt werden können, sollte die Kommode zunächst gründlich gereinigt und danach ebenso gründlich getrocknet werden. Im trockenen Zustand müssen alte Farb- und Lackreste nun mit Schmirgelpapier bzw. einem Winkelschleifer vollständig entfernt werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der gesamte Staub des Schleifens entfernt wird, damit er nicht später an der Farbe klebt.
Ist diese Arbeit verrichtet, kann mit der Neugestaltung begonnen werden. Hierfür gibt es verschiedene Techniken, um die Kommode oder auch einfach nur einzelne Schubladen ins rechte Licht zu rücken.
Borsteneinsatz bei der Kratztechnik
Die Kratztechnik kann mit der Wickeltechnik verglichen werden, wie sie bei Streichen von Tapeten eingesetzt wird. Zunächst wird eine Grundierung aufgetragen, danach eine hochwertige, weiße Wandfarbe als Grundfarbe. Nun wird der gewünschte Farbton einer Abtönpaste aufgetragen. Mit einer Bürste, die in Kreisbewegungen über das Holz gerieben wird, entsteht nun das Muster. Je härter die Borsten sind, desto grober wird die spätere Struktur der Schubladenoberfläche.
Doch Pigment-Effekte können auch mit Hilfe von Salz aus dem Salzstreuer erzielt werden. Die Farbpigmente werden hierzu einfach auf die Oberfläche mit der noch feuchten Lasur gestreut. Ist die Oberfläche gut durchgetrocknet, wird mit Klarlack der gesamte Vorgang abgeschlossen.
Auch die Tupftechnik kann bei der Auf-Pepp-Aktion angewendet werden. Es wird ebenfalls eine weiße Grundfarbe aufgebracht. Danach wird mit einem beliebig großen Pinsel in der gewünschten Farbe getupft. Auf die selbe Art und Weise wird auch die Spritztechnik bzw. Farbkleckse mit Borstenpinseln aufgebracht. Um auch tatsächlich den gewünschten Farbeffekt zu erzielen, sollte dies zuvor auf weißem Papier ausprobiert werden.
Wie erhalte ich die passende Farbe?
Für gewöhnlich werden Holzmöbel mit Lasur behandelt. Diese kann hervorragend mit der Abtönfarbe gemischt werden. Jedoch sollte man wissen, dass diese sehr pigmentreich ist, sodass die Lasur fast vollständig überdeckt wird. Wird diese Mischung jedoch zu dick angerührt, kann sie auch einfach mit Wasser wieder verdünnt werden.
Wie man sieht, kann man seiner Fantasie hinsichtlich der Gestaltung freien Lauf lassen. Ob betupft, liniert, abgerollt (mit Hilfe einer Glasmurmel), gesprenkelt oder strukturiert – vieles ist möglich. Hauptsache ist doch, dass die Kommode nach dieser Behandlung wie neu geboren aussieht.