Wir alle haben in unseren Wohnungen ungebetene Gäste, von denen wir manchmal gar nichts mitbekommen. Manchmal sehen wir sie noch von dannen flitzen und seufzen tief, weil wir uns wieder mit ihnen auseinander setzen müssen: Gemeint sind natürlich die Silberfische. Vielleicht sollten wir uns einmal auf die Suche nach Ursachen machen, warum sie immer und immer wieder auftauchen und wie man erfolgreich gegen sie vorgehen kann, natürlich ohne Kammerjäger.
Darf ich vorstellen: Silberfisch!
Sie sind klein, nicht einmal einen Zentimeter lang. Ihre Haut glänzt silbrig, als wäre sie mit Schuppen besetzt. Und sie sind schnell! Vorrangig sind sie dort zu finden, wo es immer wieder einmal nass sein kann: Küche, Bad, Keller. Obwohl sie so klein sind, finden viele Menschen sie eklig und greifen sofort zur Chemie-Keule aus dem Baumarkt. Doch das ist eigentlich gar nicht nötig, wenn man nur die Zusammenhänge kennt.
Besonders im Winter finden sie unsere Wohnungen kuschelig: warm und eine konstante, meist erhöhte Luftfeuchtigkeit von mindestens 80%. Dies ist der Grund, weshalb man sie so oft im Bad antrifft. Lichtscheu sind sie, daher sieht man sie fast immer nur verschwinden. Eigentlich sind sie nicht die schlechtesten Untermieter. Zum einen zeigen sie auf, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist und dringend etwas dagegen unternommen werden sollte, wenn Schimmelbildung vermieden werden soll. Zum anderen sind sie eigentlich kleine Helfer. Denn sie ernähren sich von Hausstaubmilben, deren Kot viele Menschen allergisch reagieren lässt. Auch einige Schimmelpilze stehen auf ihrem Speiseplan. Selber sind sie keine gesundheitliche Gefahr, es sei denn, sie treten in Scharen auf.
Eine sofortige Gegenmaßnahme ist die Senkung der Luftfeuchtigkeit – also korrektes und regelmäßiges Lüften! Dies kann entweder durch vollständiges Öffnen des Fensters für mindestens 10 Minuten erfolgen oder durch das sogenannte Querlüften. Hierbei wird im gegenüberliegenden Zimmer ebenfalls das Fenster weit geöffnet. Der dadurch entstehende Durchzug sorgt für einen schnellen Austausch der feuchten, verbrauchten Luft gegen trockenere und frische.
Wäsche nicht in geschlossenen Räumen trocknen
Dies ist eine Angelegenheit, die man beherzen sollte. Nur in gut zu lüftenden Räumen darf im Winter die Wäsche getrocknet werden, da sich anderenfalls die Feuchtigkeit an den Fenstern und Türen absetzt, was wieder unsere glänzenden Freunde auf den Plan ruft. Auch wenn Rückzugsorte wie Ritzen, Tapetenöffnungen u. ä. verschlossen bzw. unschädlich gemacht wurden und somit den Tieren der Rückzug verwehrt ist, helfen in vielen Fällen nur noch Leimfallen. Auch Pappstreifen mit Honig können helfen, da sie Feinschmecker sind.